Montag bis Freitag | 9 – 12 Uhr, 14 – 17 Uhr nach Voranmeldung |
Samstag | 9 – 12 Uhr nach Voranmeldung |
Nach Vereinbarung | Termine ausserhalb der Öffnungszeiten |
Bei der ersten Besichtigung präsentierte sich das Einfamilienhaus aus den Dreissigerjahren als Kind seiner Zeit. Was sofort auffiel, waren die klar nach Funktionen gegliederten Räume sowie die gut erhaltene Bausubstanz. Unter bestehenden Bodenbelägen verbargen sich alte Riemenböden, hinter nachträglich eingebauten Trennwänden lag bisher ungenutzter Raum. Auch die junge Familie erkannte das Potenzial, das in diesem einzigartigen Haus steckte. Zum Glück. Denn aus ihm ist ein helles, fröhliches und farbenfrohes Zuhause voller Leben geworden. Wie? Dank der liebevollen Zuwendung von vielen flinken Händen, der Freude am Gestalten und dem Mut der Bauherrschaft.
Das Haus hat Charakter. Dies ist in jedem Raum spürbar. Dafür sorgen die gekonnt eingesetzten Farben, die spannenden Materialien sowie effektvolle Designelemente – und die Liebe zum Detail, mit der auch scheinbar unspektakuläre Details umgesetzt sind. Die Küche wurde zum Wohnzimmer hin geöffnet. Hier prägen sechseckige, terrakottafarbene Feinsteinzeug Fliesen sowie in Eichenholz-Rahmen gefasste Kunstharzfronten in salbeigrün das Bild. «Eine besonders delikate Angelegenheit. Hier konnte ich mich zum Glück auf unsere Fachplaner verlassen», erklärt der Innenarchitekt.
Mut zur Farbe bewies die Bauherrschaft auch im Obergeschoss. Der Plattenbelag mit grafischem Muster ist eine hervorragende Bühne für das massgefertigte, in Dunkelrot und Lärchenholz ausgeführte Badmöbel. Wie in allen anderen Räumen sind die eingesetzten Materialien auch hier sorgfältig aufeinander abgestimmt.
«Einzelne Elemente des Hauses wurden beim Umbau nicht nur erhalten, sondern bewusst hervorgehoben», erklärt Simon Neuweiler. Die verborgenen Riemenböden aus Fichtenholz wurden vom Spannteppich befreit, abgeschliffen und neu geölt. «Das alte rohe Fichtenholz hat eine grossartige farbliche Tonalität. Es verleiht den Räumen einen besonderen Charme», sagt der Innenarchitekt. «Alte Holzböden erzählen eine Geschichte – Risse, Gebrauchsspuren und Patina zeugen von Jahrzehnten des Gebrauchs. Es wäre schade gewesen, all dies nicht zu erhalten.»
«Was wir in diesem Haus realisiert haben, ist für mich persönlich ein echtes Highlight», verrät Simon Neuweiler. «Und es besteht kein Zweifel: Dieses tolle Ergebnis war nur möglich dank der grossartigen, sehr engen und kreativen Zusammenarbeit mit dem Bauherren-Paar. Beide bewiesen Mut, waren entscheidungsfreudig, brachten viele eigene Ideen ein und hatten Spass am gesamten Prozess. Das zeigt sich heute in jedem Raum.»
Um die Kleinteiligkeit des bestehen Grundrisses aufzulockern und die Raumstrukturen fliessender sowie vielseitiger nutzbar zu machen, waren Eingriffe in die tragende Struktur des Gebäudes nötig. Dabei ist die ursprüngliche Raumaufteilung jedoch lesbar geblieben. Dank der sorgfältigen Proportionierung der Einbauten und den überlegt ausgewählten Materialien gelangt heute weit mehr Tageslicht in die Räume des täglichen Lebens, als vor dem Umbau.